10 Dezember 2013

Unstoppable

Trigger zu diesem Beitrag war ein Post von Saskia. In dem überlegt sie, ob "schlechtes Essen" eine Sucht ist und warum wir uns eher fünf Schokoriegel reindrücken, aber keine fünf Gurken.

Im Endeffekt beginnt ja wirklich alles dabei, dass plötzlich Lust auf einen Burger oder eine Pizza oder ein Stück Schokolade bekommen. Ist ja auch mal ganz lecker, da spricht ja nichts dagegen.
Aber je nachdem warum ich sowas jetzt essen möchte, liegt für mich da der Beginn einer Attacke.

Wie oft haben wir schon gedacht: Das habe ich mir jetzt verdient, Das habe ich gut gemacht - ich belohne mich jetzt. Wann haben wir denn als Kinder oft Süßigkeiten oder ähnliches bekommen? Als Belohnung für Zeugnisse, gute Leistungen, gutes Benehmen, wenn wir lieb waren - also immer dann, wenn wir Anerkennung bekommen haben. Dann haben wir Wertschätzung erfahren und auch noch die heiß begehrten Süßigkeiten bekommen.
Oder wenn wir Aufmerksamkeit bekommen haben - an Geburtstagen, Einschulungen, Nikolaus, Weihnachten etc.
Mit Süßigkeiten ist oft auch ein Stück wohlfühlen verbunden.
Ist es manchmal vllt genau das, was uns zur Schokolade treibt? Ein gelernter Zusammenhang. Wir haben also ursprünglich gar nicht den Wunsch nach Schokolade, sondern nach einem Gefühl. Nach einem Tag in dem gefühlt alles schief lief - "ein Stückchen Anerkennung und Aufmerksamkeit"?!
Tja und wer kann nach einem beschissenen Tag nach einem Stückchen Anerkennung und Wertschätzung aufhören?
Könnte da ein Grund drinliegen, was denkt ihr? Mir fiel das heute nämlich mal so ein. Ist nur eine Überlegung von mir und keine Studie!

Mit solch ungesundem Essen sind ja meist Kalorienbomben verbunden. Burger, FastFood, Süßigkeiten - der Körper bekommt schnell und einfach Energie. Damit belohnt uns das Gehirn mit einer Ausschüttung von Hormonen, die uns zufrieden machen. Das Überleben ist wieder eine Weile gesichert, wir haben zusätzlich genug Energie um das nächste Mammut erlegen zu können. Bingo!
Das Hirn belohnt uns mit Endorphinen und wir sind glücklich (überspitzt gesagt, natürlich)

Wir streben unbewusst nach diesem Zustand!
Wir gieren nach den Glückshormonen, der eine mehr der andere weniger. Es gibt eben einfach Menschen, die anfälliger für Süchte sind. Nicht weil sie willensschwächer wären, sondern weil ihr Hormonsystem zB mit Glückshormonen eher geizt. Adrenalinjunkies sind zum Beispiel auch suchtempfängliche Menschen. Hier kommt auch noch der Teil von oben ins Spiel, wenn wir unbewusst auch noch ein Gefühl damit verbinden, kann es echt schwierig werden und zur Sucht.
Wir wollen quasi in den Arm genommen werden, stattdessen essen wir!

Wir wissen ja vom Kopf her, dass wir uns mit dieser Belohnung rein physisch nichts gutes tun. Zuviel Zucker oder zu viel Fett. Zuviel Kalorien - starker Anstieg des Blutzuckerspiegels und rasanter Abfall - für kaum Nährstoffe soviel Ärger? Und nur weil es gut schmeckt? Da denke ich einfach, dass mehr dahinter stecken muss.
Also müssen ja noch andere Komponenten da sein, die uns "zwingen" mehr zu essen, oder? Das sind alles nur meine Überlegungen. Ich bin weder Arzt noch Psychologe, aber das sind meine Gedanken dazu. Aber ich denke, dass die Endorphin-Flut und Gefühle, die wir mit bestimmtem Essen verbinden uns süchtig nach JunkFood machen können - eben als psychische Komponente. Die würde dann ja auch wieder bestimmen, warum nicht alle davon betroffen sind?!
Was denkt ihr?





4 Kommentare:

  1. Auf jeden Fall hast du mit deinen Überlegenungen recht. Dazu gibt es auch schon genug Studien... =)
    Das ist ganz typisch für emotionales Essverhalten und ich beneide die Menschen, die in Stresssituationen gar nichts essen können. Ich dagegen muss immer mein Belohnungszentrum aktivieren und das geht eben am einfachsten durch leckere Schoki. Mit Gurke geht das leider nicht...

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  2. Den Post unterschreibe ich. Schön das du auf Ursachenforschung gehst.
    Über dieses Belohnungssystem für Kinder habe ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht... Aber du hast Recht, zu jedem besonderen Anlass oder jeder guten Leistung hat man etwas Süßes bekommen.
    Kein Wunder das man sich heute mit etwas Süßem belohnen will, für was auch immer.
    Ich denke wir sind alle auf eine gewisse Art und Weise süchtig nach Zucker.
    Aber wenn man das erstmal erkannt hat, kann man dagegen vorgehen.
    Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung :)

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  3. Interessanter Ansatz. Da ist sicherlich viel Wahres dran. Muss ich echt mal drüber nachdenken...

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  4. Zum Thema Essen und Belohnungssystem finde ich den Vortrag "How to lose weight without losing your mind" von Douglas Lisle ziemlich erhellend: http://www.youtube.com/watch?v=xAdqLB6bTuQ.

    Kennst du Silkes Blog? Sie befasst sich auch immer wieder mit dem Thema: http://rohelust.blogspot.com/

    Sry für den Linkdump hier. Ich find's einfach ein super wichtiges Thema, das auf vielen Abnehmblogs kaum ernsthaft aufgegriffen wird. Meist wird leider nur auf die eigene Willensschwäche verwiesen, was das Problem ja völlig verfehlt.

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